Fragen für Ukraine-Flüchtlinge auf Kreis-Homepage
Antworten auf wichtigste Fragen für Ukraine-Geflüchtete auf Kreishomepage unter www.mainz-bingen.de
Die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine im Landkreis Mainz-Bingen steigt. Bisher haben sich über 468 Personen (Stand: 16.3.22) bei den Einwohnermeldeämtern oder bei der Ausländerbehörde ausländerrechtlich registrieren lassen. „Und dies ist sicher nur ein Teil der tatsächlichen Zahl. Kreisweit sind bereits viele Personen privat untergekommen“, sagt Landrätin Dorothea Schäfer. Und sie geht davon aus, dass diese Zahl noch weiter kräftig anwachsen wird. „In den nächsten Tagen wird das Land mit den Zuweisungen aus den Landesaufnahmeeinrichtungen beginnen - nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel prozentual zur Einwohnerzahl.“ Diese gut unterzubringen und zu versorgen ist das oberste Ziel der Bemühungen des Ukraine-Stabs, der unter der Leitung der Landrätin derzeit täglich tagt.
Infos in ukrainischer Sprache
Wohin muss ich mich nach Ankunft aus der Ukraine im Landkreis wenden? Habe ich Anspruch auf finanzielle Unterstützung? Muss ich nach Einreise in Quarantäne? All diese und weitere wichtige Fragen, die sich ukrainische Geflüchtete stellen, hat der Landkreis auf seiner Homepage gesammelt und beantwortet. Die Verwaltungen im Landkreis arbeiten derzeit auf Hochtouren, um diese Menschen in Not bestmöglich zu versorgen. Die Liste wird stetig aktualisiert, um so der dynamischen Lage gerecht zu werden. Zudem gibt es Infos in ukrainischer Sprache.
Zentral für die Geflüchteten: Sofern sie bei Verwandten, Bekannten oder sonstigen Dritten dauerhaft unterkommen (mehrere Wochen oder Monate), sollten sie zunächst dort verweilen und sich zeitnah beim zuständigen Einwohnermeldeamt anmelden. Hierfür werden die Pässe oder Identitätsdokumente benötigt. Personen ohne festen Anlaufpunkt im Landkreis werden gebeten, sich zur zentralen Aufnahmeeinrichtung des Landes in Speyer zu begeben. Für diejenigen, für dies nicht möglich ist, steht die provisorische Aufnahmestation in der SMG-Halle in Ingelheim zur Verfügung. Dort ist eine Notunterbringung aufgebaut, die eine Unterkunft und eine Grundversorgung gewährleistet. Die Geflüchteten werden zudem registriert und nach Speyer weitergeleitet. Hierfür können sie sich während der regulären Öffnungszeiten auch bei der Kreisverwaltung in Ingelheim melden. Außerhalb der Betriebszeiten der Verwaltungen oder am Wochenende sollten sich Personen an die Polizeidienststellen wenden oder die 110 kontaktieren.
Ukraine-Stab: Beim Einwohnermeldeamt melden
Essenziell für einen Anspruch auf Versorgungsleistung ist die Meldung beim Einwohnermeldeamt- sei es für die Übernahme einer Unterkunft, Verpflegung oder auch die medizinische Versorgung. Dafür ist bei den Sozialämtern ein Antrag auf Asylbewerberleistungen zu stellen. Außerdem ist der Erhalt einer Arbeitserlaubnis an diese Anmeldung gekoppelt. Diese wird mit der Registrierung beim Einwohnermeldeamt automatisch von der Ausländerbehörde des Kreises bearbeitet. Die Kreisverwaltung kontaktiert hierfür selbständig die Geflüchteten.
Eine Quarantäne- oder Absonderungspflicht für die Geflüchteten besteht bei Einreise nicht. Im Impfzentrum können sich Ukrainerinnen und Ukrainer ohne Termin impfen lassen. Die Aufklärungsbögen stehen in ukrainischer Sprache bereit, bei weiteren Aufklärungen wird jedoch gebeten, eine Begleitperson als Übersetzungshilfe mitzubringen. Ausgenommen vom Impfen ohne Termin sind Impfungen von Kindern unter 12 Jahren. Bitte wenden Sie sich hierzu per E-Mail an impfzentrum@mainz-bingen.de
Landrätin dankt für Hilfsangebote aus der Bevölkerung
„Was uns wirklich sehr bewegt hat, sind die vielen Hilfsangebote von Bürgerinnen und Bürgern. Wir haben bisher fast 300 Angebote von Privatpersonen erhalten. Hauptsächlich stellen diese Wohnräume zur Verfügung. Aber auch Spenden oder ehrenamtliches Engagement werden angeboten“, so Landrätin Dorothea Schäfer. Die Angebote werden gesammelt, gesichtet und am Ende werden gemeinsam mit den Kommunen vor Ort die notwendigen Sachritte in die Wege geleitet. Die Kommunen übernehmen als Delegationsnehmer für den Landkreis die Unterbringung der Geflüchteten vor Ort.
Um hierbei für Entlastung der Delegationsnehmer zu sorgen, arbeitet der Ukraine-Stab derzeit daran, die sogenannten Holzhäuser auf dem Gelände der Firma Boehringer in Betrieb zu nehmen, die bereits im Rahmen der Flüchtlingswelle 2015/2016 als Unterkunft genutzt wurden. In den Wohnhäusern wird zunächst Platz geschaffen für 128 Personen, mittelfristig können dort bis zu 372 Personen untergebracht werden – dauerhaft, nachdem sie dem Kreis vom Land zugewiesen worden sind: Schlafräume, Aufenthaltsräume, Küchen, Sozialräume, Waschräume sowie Dusche und WC sind dann vorhanden.
Holzhäuser bald als Unterkunft betriebsbereit
Die Kreisverwaltung arbeitet mit Hochdruck daran, die lange leerstehenden Häuser auszustatten und bezugsfertig zu machen. Neben Reinigung und Desinfektion sowie der Beschaffung der Einrichtung müssen auch zum Beispiel Fragen zum Brandschutz, der Betreuung der Geflüchteten und der Versorgung geklärt werden. „Wir hoffen, dass wir die Holzhäuser in wenigen Tagen in Betrieb nehmen können“, sagt die Landrätin.
Um einen besseren Überblick zu erhalten, hat die Kreisverwaltung auf der Homepage www.mainz-bingen.de unter dem Stichwort „Ukraine-Hilfe“ eine Liste mit Hilfsangeboten im Landkreis zusammengestellt.